Hier kommen die neuen Logikregeln
09.09.2024 EDI - alles andere als trivial
Komplexität ist das größte Hindernis für die Verbreitung von direktem elektronischem Datenaustausch. Sie erzeugt erst die Folge-Probleme von langen Implementierungszeiten und höheren Implementierungskosten im Vergleich zu anderen Methoden des Datenaustauschs. Bei Fax- oder E-Mail-Übertragungen kann der Datensender für die Mehrheit der Partner dieselbe Dokumenten-Vorlage nutzen und muss lediglich die passende Empfängernummer oder -adresse auswählen. In der EDI dagegen wird er in den meisten Fällen unterschiedliche Datenformate implementieren müssen. Es gibt Branchen-Standards, wie die VDA-Formate in der Automobil-Industrie. Aber selbst bei Standards wie der VDA 4987 für
Lieferscheine sind die Anforderungen im Detail so unterschiedlich, dass bei fast jedem neuen Datenempfänger Anpassungen an den Mappings notwendig werden.
Schnellere Implementierungen durch verständliche Logikregeln
Die Vielfalt der Anforderungen der Datenempfänger wird sich nicht ändern lassen. Wir glauben aber, dass die Verbreitung von EDI gefördert würde, wenn Datensender die gewünschten Datenformate schneller und leichter erzeugen könnten. Und der Schlüssel für diesen erleichterten Zugang liegt im Verständnis der logischen Zusammenhänge, die eine EDI-Nachricht ausmachen. Deswegen haben wir in den letzten Monaten viel Zeit darauf verwendet, unsere Logikregeln noch verständlicher zu machen. Das beginnt damit, dass sie nun auf Deutsch und Englisch verfügbar sind. Die Herausforderung beim Schreiben von Mappings liegt oft in den Nuancen und erfahrungsgemäß profitieren viele Implementierer davon, wenn sie diese in der Sprache nachvollziehen können, in der sie sicherer sind.
Detaillierteres Feedback über die Fehlerursachen
In der Vergangenheit kannten die Regeln nur zwei Ergebnisse: Sie wurden bestanden oder nicht bestanden. Allerdings können Regeln aus mehreren Gründen gebrochen werden. Stellen Sie sich beispielsweise zwei Werte vor, die zwangsweise in einer Nachricht gesetzt werden müssen. Wert A muss zudem größer sein als Wert B. Die Regel ist also verletzt, wenn entweder Wert A und / oder Wert B fehlen. Oder wenn Wert B größer ist als Wert A. In der neuen Form können wir nun darstellen, aus welchen Grund die Regel gebrochen wurde.
Wir stellen zudem nun die Werte dar, mit denen wir die Prüfungen durchgeführt haben. Im folgenden Screenshot demonstrieren wir diese Prinzipien anhand einer Regel für die VDA 4987. Segmentgruppen vom Typ CPS mit dem Qualifier 3 enthalten hier Informationen über Außenpackstücke. Sie beschreiben also zum Beispiel eine Europalette, auf der dann die Innenpackstücke stehen. Diese CPS-Gruppen enthalten zum einen als Referenz eine Liste mit den Innenpackstücknummern, die sich auf der Palette befinden. Zum anderen enthalten sie zur Sicherheit einen Zähler der Anzahl der inkludierten Innenpackstücke. Wie Sie sehen, prüfen wir, ob die Zahl der Innenpackstücke aus der Referenzliste mit dem Wert des Packstückzählers übereinstimmt. In einem Fall unseres Beispiels fehlt die Liste der Innenpackstücke, im anderen Fall stimmt die Anzahl der Werte aus der Liste nicht mit dem Wert im Packstückzähler überein. Die Unterschiede haben wir im Screenshot grün markiert:
Auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen
Wer schon einmal ein Mapping entwickelt hat, weiß, wie viel Zeit damit verloren geht, in einer größeren Nachricht fehlerhafte Segmente zu finden. Dieses Problem gehen wir nun mit dem Highlight-Button an. Er markiert mit roten Rahmen die Segmente, die zu den Regel-Argumenten gehören. Umfasst das Argument nur ein Segment, springt der User durch Drücken des Highlight-Buttons sogar automatisch an die passende Stelle innerhalb der Testnachricht. Sind die Segmente eines Arguments logisch unter einem anderen Segment gruppiert, können Sie auch zu diesem übergeordneten Segment springen.
Mit diesen Gruppierungen bearbeiten wir auch ein anderes Problem, welches wir bisher mit den Regeln hatten: Da sie nur pauschal als erfüllt oder gebrochen markiert wurden, war es bei größeren Nachrichten mitunter schwierig zu sehen, in welcher Segmentgruppe ein Fehler auftrat. Da wir nun fehlerhafte Prüf-Gruppen im Ergebnis anzeigen, wird sofort ersichtlich, an welcher Stelle ein Fehler auftrat. Wenn also beispielsweise eine Rechnung mehrere hundert Positionen enthält, müssen sie nicht mehr alle durchsuchen, um die eine fehlerhafte zu identifizieren.
Wie funktioniert das im Detail? Einfach ausprobieren!
Abgerundet werden die neuen Regeln noch durch kleinere Hilfen. Administratoren können nun die Regelnamen und Regelbeschreibungen selbst anpassen. Nutzer können nun auf Knopfdruck leere Felder in einem Segment ausblenden und enthalten damit eine kompaktere Darstellung. Aber Reden ist Silber, Zeigen ist Gold. Werfen Sie doch selbst einen Blick auf die neuen Regeln mit unserer
Demo-Validierung. Hier können Sie mit einer allgemein gehaltenen Ausprägung der VDA 4987 unsere Regel- und Syntax-Prüfungen in Ruhe und frei zugänglich ausprobieren. Wir freuen uns über Ihr Feedback!